Mali, in der wohl undankbarsten Zeit ueberhaupt, und noch immer bin ich hier...
Bruetende Mittagshitze und staubige Luft beherrschen den Alltag. Dennoch ist es nur allzu schade, dass Anfang Juni mein Visa schon wieder auslaeuft.
Und das obwohl der Trip von Senegal in die Hauptstadt Malis, Bamako, eher schlecht begonnen hat. Auf der Landkarte zwar nur ein Katzensprung aber auf westafrikanischen Strassen eine kleine Weltreise.
Mal abgesehen davon, dass eine 20 Stunden Busfahrt auch in einem klimatisierten Bus mit Schlafmoeglichkeit (siehe China) anstregend sein kann, darf man hier von solchem Transportmoeglichkeiten eher traeumen (wenn man zum Schlaf ueberhaupt kommt). Ausrangiertes alte Buse die bis zur unkenntlichkeit vollgestopft werden. Und ja auch der sonst uebliche freie Mittelgang ist voll mit zahlenden Gaesten. Im Prinzip ein Sardinentransport. Im Gegensatz zu Asien gibt es in Afrika keine Klopausen mehr, wie auch man kann ja nicht mal schnell aufstehen, seinen Sitznachbarn fragen ob er so nett waer.. Nein angefangen vom Neugeborenen bis zu den Grosseltern muss die ganze Mannschaft raus.
Da ist daraus resultierenden Komplettdehydrierung ist dabei noch eine Leichtigkeit verglichen zum Smog, nie endend wollenden Babygeschrae, laute Musik, und den Koerperduenste in all seinen Varianten.
Doch was die Fahrt diesmal in Mali unterschieden hat, von denen in Senegal und ueberhaupt waren die vielen Checkposten. Die Paesse wurden kontrolliert und je nachdem welche Papiere du dabei hattest, hat der korrupte Beamte entschieden ob zahlst oder nicht. Einer meiner Sitzkollegen war ein Nigerianer und hat sich dadurch dumm und daemlich gezahlt. Und ich als Oesterreicher wurde, warum auch immer (man fragt da ja dann auch nicht wieder genauer nach), zur Gaenze verschont. Jaja der reiche Weisse, bleibt dann auch noch verschont von den diversen Korruptionszahlungen. Die Stimmung im Bus bleibt angespannt ...
Bamako ist durchaus eine nette Stadt. Klar, es ist eine westafrikanische Grossstadt, mit all dem was man sich so verstellen kann, aber vielleicht macht es das ja gerade aus. Hatte gute Bekanntschaften mit einer Trommelgruppe gemacht und durfte zusehen wie Djemben hergestellt werden.
Und hier merkt man wo die Trommelmusik seinen Ursprung hat. Wollte Anfaengerstunden nehmen aber bei ihnen ist ein Anfaenger das was ein bei uns ein Profi ist. Meine Staerken liegen wohl eher woanders...
Die Attraktion der naechsten Destination namens Segou, einer kleineren Stadt am leider derzeit etwas "duerstenden" Niger Fluss, sind die kleinen Doerfer rund herum, welche sich super mit einem chinesischen Mofa erkunden lassen. Jedes groessere Dorf hat dabei eine Moschee und die Architektur ist atemberaubend. Haeuser, die zur Gaenze aus Lehm und Stroh aufgebaut ist hier gelebte Realitaet. So schoen, fast schon kitschig anzuschauen, hat es jedoch auch einen Haken, und zwar dem Regen.
Die Regensaison die ca. 3 Monate dauert, bereitet jedem Malesen Bauchschmerzen. Jedes Jahr muess die Fassade mit Lehm und Gatsch neu eingeschmiert werden, ansonsten ist das Haus einsturzgefaehrdet. Dass ist harte Arbeit vor allem weil es jetzt gerade auch so heiss ist.
Dreimal hat sich der Regen schon gemeldet. War zwar eine nette Abkuehlung hatte aber hatte die schlimmste Nacht ueberhaupt. Und zwar weil die Decke von dem Gaestehaus Loecher hatte und Gatsch nur so runter gepatzt ist. Der Besitzer hat die ganze Dachterrase naechsten Tag gleich neu einschmieren lassen. Die Decke besteht besteht zur Gaenze aus dem Lehm der mit Aesten zusammengehalten wird.
Ich bin nun seit ca. 2 Wochen hier in Djenne, einer Stadt die eben wegen dieser Archtiektur unter dem Unesco Weltkulturerbe steht. Und ich kann gar nicht genug davon kriegen. Wundervolle Architektur kombiniert mit einer Anzahl an Menschen die ueberschaubar ist und welche (noch) nicht ihre Kultur an den Tourismus verkauft haben.
Habe hier meinen Freund Boubou kennengelernt und er mich am naechsten Tag gleich mal seinen Lehrern vorgestellt.
Vor allem Herr Outarra, der einzige Deutschlehrer in ganz Djenne, ist uebergluecklich, dass er jetzt jemanden hat, mit dem er ernsthaft Deutsch sprechen kann. Er hat mich sofort jeder Klasse vorgstellt, und ich durfte von meiner Reise, von Oesterreich generell und von mir zuerst auf Deutsch und dann auf Englisch erzaehlen.
Neben der mit Abstand am meisten gestellten Frage, ob ich schon verheiratet bin und ob ich nicht eine Frau aus Mali, zB eine Schuelerin aus Djenne - oder einfach die, die mir am besten gefaellt, heiraten moechte, kamen auch forderende Fragen wie, denn die Arbeitsmarktsituation zu Hause ist und Wo das Leben nun wirklich besser ist.
Es hat wahnsinnig Spass gemacht mit den Schuelern zu arbeiten, und vor allem mit Herrn Outarra hat sich eine gute Freundschaft gebildet.
Ich half ihm seine Maturaarbeit zu schreiben bzw. zu korrigieren und ich und meine Reise ist auch Teil der Arbeit :).
Und ich habe die Chance genutzt und entschlossen mich im Franzoesisch zu versuchen. Ich sollte wohl den Blognamen in m-en-afrique umbennen...
Coulibaly ist der malische Name der mir Siaka (Herr Outarra) gegeben hat, heisst sozusagen der Zweitgeborene. Toubab wiederum ist ein Name denn man waehrend seinen Trips in Afrika sehr oft hoert, vor allem die Kinder sind kaum ruhig zu kriegen. Ein Toubab ist ein jeder Weisse. So wurden frueher die Aerzte genannt, weil sie damals die meisten Weissen waren, die laenger in abgelegen Orte gelebt haben.
Ich bin, dank auch meiner Schulauftritte, schon ein fester Bestandteil hier im Ort. Ich werde nicht mehr nur als Tourist angesehen, mit all seinen Implikation von denen ich ein anders mal berichte werde, sondern die Leute wissen, dass ich hier Franzoesisch lernen und dass ich in die Schule gehe und deswegen ist die Erfahrung auch eine andere die du mit den Einheimischen hier machst.
Ich bin froh den Schritt gewaehlt zu haben hier mal ein wenig zur Ruhe zu kommen, anstatt von Ort zu Ort zu fliehen.
More to come soon...
Bruetende Mittagshitze und staubige Luft beherrschen den Alltag. Dennoch ist es nur allzu schade, dass Anfang Juni mein Visa schon wieder auslaeuft.
Und das obwohl der Trip von Senegal in die Hauptstadt Malis, Bamako, eher schlecht begonnen hat. Auf der Landkarte zwar nur ein Katzensprung aber auf westafrikanischen Strassen eine kleine Weltreise.
Mal abgesehen davon, dass eine 20 Stunden Busfahrt auch in einem klimatisierten Bus mit Schlafmoeglichkeit (siehe China) anstregend sein kann, darf man hier von solchem Transportmoeglichkeiten eher traeumen (wenn man zum Schlaf ueberhaupt kommt). Ausrangiertes alte Buse die bis zur unkenntlichkeit vollgestopft werden. Und ja auch der sonst uebliche freie Mittelgang ist voll mit zahlenden Gaesten. Im Prinzip ein Sardinentransport. Im Gegensatz zu Asien gibt es in Afrika keine Klopausen mehr, wie auch man kann ja nicht mal schnell aufstehen, seinen Sitznachbarn fragen ob er so nett waer.. Nein angefangen vom Neugeborenen bis zu den Grosseltern muss die ganze Mannschaft raus.
Da ist daraus resultierenden Komplettdehydrierung ist dabei noch eine Leichtigkeit verglichen zum Smog, nie endend wollenden Babygeschrae, laute Musik, und den Koerperduenste in all seinen Varianten.
Doch was die Fahrt diesmal in Mali unterschieden hat, von denen in Senegal und ueberhaupt waren die vielen Checkposten. Die Paesse wurden kontrolliert und je nachdem welche Papiere du dabei hattest, hat der korrupte Beamte entschieden ob zahlst oder nicht. Einer meiner Sitzkollegen war ein Nigerianer und hat sich dadurch dumm und daemlich gezahlt. Und ich als Oesterreicher wurde, warum auch immer (man fragt da ja dann auch nicht wieder genauer nach), zur Gaenze verschont. Jaja der reiche Weisse, bleibt dann auch noch verschont von den diversen Korruptionszahlungen. Die Stimmung im Bus bleibt angespannt ...
Bamako ist durchaus eine nette Stadt. Klar, es ist eine westafrikanische Grossstadt, mit all dem was man sich so verstellen kann, aber vielleicht macht es das ja gerade aus. Hatte gute Bekanntschaften mit einer Trommelgruppe gemacht und durfte zusehen wie Djemben hergestellt werden.
Und hier merkt man wo die Trommelmusik seinen Ursprung hat. Wollte Anfaengerstunden nehmen aber bei ihnen ist ein Anfaenger das was ein bei uns ein Profi ist. Meine Staerken liegen wohl eher woanders...
Die Attraktion der naechsten Destination namens Segou, einer kleineren Stadt am leider derzeit etwas "duerstenden" Niger Fluss, sind die kleinen Doerfer rund herum, welche sich super mit einem chinesischen Mofa erkunden lassen. Jedes groessere Dorf hat dabei eine Moschee und die Architektur ist atemberaubend. Haeuser, die zur Gaenze aus Lehm und Stroh aufgebaut ist hier gelebte Realitaet. So schoen, fast schon kitschig anzuschauen, hat es jedoch auch einen Haken, und zwar dem Regen.
Die Regensaison die ca. 3 Monate dauert, bereitet jedem Malesen Bauchschmerzen. Jedes Jahr muess die Fassade mit Lehm und Gatsch neu eingeschmiert werden, ansonsten ist das Haus einsturzgefaehrdet. Dass ist harte Arbeit vor allem weil es jetzt gerade auch so heiss ist.
Dreimal hat sich der Regen schon gemeldet. War zwar eine nette Abkuehlung hatte aber hatte die schlimmste Nacht ueberhaupt. Und zwar weil die Decke von dem Gaestehaus Loecher hatte und Gatsch nur so runter gepatzt ist. Der Besitzer hat die ganze Dachterrase naechsten Tag gleich neu einschmieren lassen. Die Decke besteht besteht zur Gaenze aus dem Lehm der mit Aesten zusammengehalten wird.
Ich bin nun seit ca. 2 Wochen hier in Djenne, einer Stadt die eben wegen dieser Archtiektur unter dem Unesco Weltkulturerbe steht. Und ich kann gar nicht genug davon kriegen. Wundervolle Architektur kombiniert mit einer Anzahl an Menschen die ueberschaubar ist und welche (noch) nicht ihre Kultur an den Tourismus verkauft haben.
Habe hier meinen Freund Boubou kennengelernt und er mich am naechsten Tag gleich mal seinen Lehrern vorgestellt.
Vor allem Herr Outarra, der einzige Deutschlehrer in ganz Djenne, ist uebergluecklich, dass er jetzt jemanden hat, mit dem er ernsthaft Deutsch sprechen kann. Er hat mich sofort jeder Klasse vorgstellt, und ich durfte von meiner Reise, von Oesterreich generell und von mir zuerst auf Deutsch und dann auf Englisch erzaehlen.
Neben der mit Abstand am meisten gestellten Frage, ob ich schon verheiratet bin und ob ich nicht eine Frau aus Mali, zB eine Schuelerin aus Djenne - oder einfach die, die mir am besten gefaellt, heiraten moechte, kamen auch forderende Fragen wie, denn die Arbeitsmarktsituation zu Hause ist und Wo das Leben nun wirklich besser ist.
Es hat wahnsinnig Spass gemacht mit den Schuelern zu arbeiten, und vor allem mit Herrn Outarra hat sich eine gute Freundschaft gebildet.
Ich half ihm seine Maturaarbeit zu schreiben bzw. zu korrigieren und ich und meine Reise ist auch Teil der Arbeit :).
Und ich habe die Chance genutzt und entschlossen mich im Franzoesisch zu versuchen. Ich sollte wohl den Blognamen in m-en-afrique umbennen...
Coulibaly ist der malische Name der mir Siaka (Herr Outarra) gegeben hat, heisst sozusagen der Zweitgeborene. Toubab wiederum ist ein Name denn man waehrend seinen Trips in Afrika sehr oft hoert, vor allem die Kinder sind kaum ruhig zu kriegen. Ein Toubab ist ein jeder Weisse. So wurden frueher die Aerzte genannt, weil sie damals die meisten Weissen waren, die laenger in abgelegen Orte gelebt haben.
Ich bin, dank auch meiner Schulauftritte, schon ein fester Bestandteil hier im Ort. Ich werde nicht mehr nur als Tourist angesehen, mit all seinen Implikation von denen ich ein anders mal berichte werde, sondern die Leute wissen, dass ich hier Franzoesisch lernen und dass ich in die Schule gehe und deswegen ist die Erfahrung auch eine andere die du mit den Einheimischen hier machst.
Ich bin froh den Schritt gewaehlt zu haben hier mal ein wenig zur Ruhe zu kommen, anstatt von Ort zu Ort zu fliehen.
More to come soon...