Monday, October 3, 2011

Videos und Interview online

Wie es der Zufall so wollte, erweiterte Google vor kurzem den freien Speicherplatz und somit konnte ich auch nun die Videos in Picasa hochladen.
Die ca. 30 Videos sind in den jeweiligen Alben am Ende der Fotostrecke angeordnet (durch die schwarzen Balken in der Übersicht leicht zu erkennen).

Zusätzlich habe ich ein 25 minütiges Interview hochgeladen, dass ich damals in Togo aufgenommen habe.
Mein Gesprächspartner ist Lucien, der sich in Cote d'Ivoire während des Krieges aufhielt.
Er machte gemeinsam mit einer handvoll anderer Schüler die Ausbildung zum Priester und lebte in einem Außenbezirk von Abidjan, der größten und wichtigsten Stadt und permanenter Kriegsspielort.
Lucien hat die Chance gehabt, rechtzeitig vor den Unruhen nach Ghana oder Togo zu fliehen, entschied sich aber dafür, die Unterkünfte ihrer Ausbildungsstätte Hilfesuchenden anzubieten.

Lucien ist hier nochmals auf einem Foto zu sehen.

Das Interview ist auf Englisch, auch wenn es alles andere als professionell ist, meinen wir gute Arbeit geleistet zu haben. Ihr könnt es hier downloaden (23 MiB).

Unser Held erzählt von der Situation und dem Kriegsschauplatz, wie sie hilfesuchenden Familien Unterkunft gewährten und wie sie schlussendlich selbst nur durch Glück dem Tod entkamen.

Großen Dank nochmals an Lucien an dieser Stelle. Mögen seine Worte nicht ungehört bleiben!!!

Wednesday, September 21, 2011

Fotos online

Es sind nund soweit alle Fotos auf Meinem Picasa Web Profil online gestellt und zum Großteil auch mit einer kurzen Beschreibung oder einem Kommentar versehen.

Bezüglich den Videos geht mir auf Picasaweb leider der freie Speicherplatz aus, aber vielleicht lassen sich eine (oder zwei) Handvoll ja auf YouTube raufladen. Gebe euch natürlich dann Bescheid!

Viel Spass und vergesst nicht zum Kommentieren!

Tuesday, September 20, 2011

Hallo Massai! Wie ist deine Nummer?

Vor allem in der Region um den Serengeti trifft man auf die Massais.

Sie sind im nördlichen Tansania beheimatet aber selbst im Nationalpark dürfen auch sie nicht leben.

Den Preis, den der massive Tourismus in der Region ausübt, bezahlen wohl die Massais mit ihrer Kultur.
So wie wir die Massais erlebt haben, waren es wohl die unsympathischsten Leute. Sie arbeiten als Touristenabzocker, die auch durch Betrug schnelles Geld machen wollen.

Eigentlich leben Massais als Viehhirten und sind zum Teil Nomaden. Für solch einen Lebensstil bringt man heutzutage nicht mehr viel Verständnis auf und auch die Massais fragen sich wohl selbst, wie weit ihre Viehwirtschaft für sie noch sinnvoll ist. Anders kann ich es mir einfach nicht erklären, dass diese, an sich interessante Volksgruppe, ihre ganze Kultur vermarktet.
Gibt es den modernen Massai also nur der Touristen wegen? Verdient es dieser überhaupt noch, Massai genannt zu werden?
 Für mich haben die Massais eine beneidenswerte Statur, die in den Genen liegt.
Gross, schlank, aber dennoch kräftig gebaut und klare Konturen im Gesicht. Sie haben geweitet Ohrlöcher und tragen karierte Decken. Rund um den Fußknochen und Handknochen werden Ketten getragen. Frauen tragen zudem viel Schmuck am Gesicht.

Selbst kulinarisch aufgeschlossene Reisende haben so ihre Probleme in Tansania. Wie überall anders, gibt’s immer nur das Gleiche und erschreckend oft findet man überhaupt nur einfallslose Erdäpfelstücke mit einem Omelett gebacken. 

Tansanias Straßen sind übersät mit Speedbreakers, sprich Aufwölbungen oder Buckel auf den Straßen, die extrem lästig sind, aber anscheinend für nötig betrachtet werden.
Erstmaligst hab ich auch Radarkontrollen gesehen.

Tansania gehört neben Kenia wohl zu den meistbereisten Ländern Afrikas, aber dennoch meinen es die Einheimischen gut mit einem. Selbst in Indien gings auf manchen Busstation ruhiger zu, aber generell trifft man auf wenige Schlepper und Touristenfänger, die schnelles Geld machen wollen.

Tansania hatte mit Abstand die größte und beste Auswahl an Souvenirs. Die schlechtesten Deals bekommt man in Arusha und Sansibar.

In Tansania wir Swahili gesprochen. Das am meisten gehörte Wort ist eindeutig Mzungu!

ATMs, bei uns Bakomaten genannt, sind in Westafrika Mangelware aber zum Glück nicht in Tansania. Aber auch wenns zahlenmäßig die meisten gibt, darf man sich auf dramatisch lange Warteschlangen gefasst machen. Es ist wirklich erstaunlich warum die Tansanier so ewig lange beim Geldabheben brauchen. Jeder steht mindestens 5 Minuten davor, obwohl der Prozess gleich abläuft wie bei uns. Das tut aber nix zur Sache weil auch in Tansania jeder unendlich viel Zeit hat.

Das geht natürlich gar nicht für uns Weißen. Obwohl wir zwar immer in Eile sind, haben wir trotzdem keine Zeit, und schon gar nicht fürs Geldabheben.
Da kommt die „Exim“ Bank wie gerufen. Aus welchen Gründen auch immer, hat kein Einheimischer bei der ein Konto, und daher gibt es auch keine Schlangen davor. Zum Glück akzeptieren die Automaten auch ausländische Karten.

Tansania hat mindestens 6 verschiedene Biersorten, von der jede einzelne einen anderen guten Geschmack hat, auch wenn sie zum Teil um die 6 bis 7 Prozent haben. Höherprozentiges verkauft sich eben besser :).


In den kommenden Tagen möchte ich noch ein paar abschließende Worte über Afrika loswerden. Bleibt also gespannt, nein eher entspannt.

Einmal Tourist und zurück

Ich bin seit Montag, den zwölften neunten, wieder zurück in Österreich und möchte postwendend nun vom letzten Monat berichten.

Zuvor aber noch ein paar Punkte, die mir im Mosambik Post entwischt sind.

  • In Mosambik spricht dich jeder als sein Amigo an. Das mag in solchen Ländern nichts Außergewöhnliches sein, aber die Betonung liegt auf „jeder“! Vom Kleinkind bis zur 80 jährigen Gästehausbesitzerin. Und glaubt mir, es kommt ein Gefühl der Panik und des Unmuts auf, wenn vor allem letztere Altersgruppe einem als seinen Freund bezeichnet :).
  • Schaut man in ein Badezimmer in Mosambik ist man erstaunt was man hier alles vorfindet. Sitztoiletten, Waschbecken und Spiegel. Nur habe ich es nie erlebt das weder Klobrille noch Wasser läuft.
  • Internet in Mosambik ist wahnsinnig teuer. Umgerechnet 2 bis 3 Euro die Stunde. Generell war das Leben hier so lange am kostspieligsen.


Würde ich spontan einen negativen Aspekt des Reisens nennen, dann wären das wohl der Grenzübertritt in ein anderes Land.
Neben der schlechten Infrastruktur, etc. sind Grenzposten vor allem Plätze wo sich viele gelangweilte Beamte herumtreiben. Beamter zu sein ist nicht einfach nur ein Job, es ist ein Lebensstil bitte sehr.

Verschlimmert wird die Sache vor allem wenn du Grenzposten passierst, wo sich nicht oft ein Tourist verirrt bzw. generell wenig los ist. Dann ist diesen Beamten ganz besonders langweilig und sie können dann noch mehr Zeit für die persönliche "Betreuung" aufwenden.

Um von Mosambik nach Tansania zu kommen fährst du nicht einfach eine Straße sondern du nimmst einen total überfüllten Pick-Up um 3 Uhr in der Früh durch den Urwald, damit du 5 Stunden später an einen großen Fluss kommst der die Grenze darstellt. Der Hintern fällt dir ab weil du die ganze Zeit auf der schmalen Leiste gesessen bist.
Dort gibt’s dann eine winzige Ortschaft wo die Hauptattraktion die "Immigration" ist, wo unsere Beamten schon mit einem breiten Grinser warten und einem die Leviten lesen wie man sich auf einer Immigration eben zu verhalten hat.

Nach 3 Stunden dann weiter mit einem Ruderboot um sich anschließend in einem No-Mans-Land wiederzufinden.
Nach nur 20 Gehminuten erfährt man durch Erzählungen, dass man nun in Tansania ist und die ersten alten Busse warten wieder um dich zur nächsten Polizeistation zu bringen.
Dort warten dann wieder Beamte, diesmal zwar mit anderer Uniform aber mit derselben gelangweilten Mine. Abenteuer ähm Langeweile pur.

Aber endlich raus aus Mosambik. Gefreut habe ich mich richtig, aus diesem Land draußen zu sein...

Mein Tansania hat in Mtwara begonnen, wo ich gleich mal von der Gastfreundschaft zweier Studenten überrannt wurde und somit auch dieser Aufenthalt erste Sahne war. 

Aber zu viel Zeit hatte ich dann leider nicht und schon nahm ich auch wieder den Bus nach Dar es Salaam. "Schon bin ich hier, bin ich auch schon wieder weg."
Die Hauptattraktion für mich in Dar war eindeutig Vicky, die ich nachts vom Flughafen abgeholt habe. Trotz aller Vorwarnungen, entschieden wir uns, so wie es für Reisende eben PFLICHT ist, für die öffentlichen Verkehrsmitteln. Aber es ist nicht ganz ohne um 10 Uhr nachts in öffentlichen Verkehrsmitteln in Dar herumzufahren.

So wie jeder Tourist in Tansania, nahmen auch wir am nächsten Tag die Fähre nach Sansibar. Obwohl es weißen Strand und entzückend türkisblaues Meer gibt, kann ich, abgesehen von der Hauptstadt Stone Town, die Reise hierher nicht wirklich empfehlen.
Der Tourismus ist hier schon so weit vorgedrungen, dass es ein Miteinander mit Touristen und Einheimischen schon lange nicht mehr gib - sprich jede Konversation hat ein bestimmtes Verkaufsmotiv.
Auch nicht ganz unverständlich. Ganze Dörfer wurden zwangsverlagert, damit die Strandnähe den Resorts zur Verfügung steht.

Nach Sansibar ging’s zurück aufs Festland und gleich mal ab in die Usambara Berge. Der recht bekannte Ort Lushoto war eine positive Überraschung, weil er herrlich in einem Tal gelegen ist. Freundliche Leute, frische Bergluft und zig Wandermöglichkeiten versüßen einem den Aufenthalt hier.
Der kulinarische Star hier ist zweifellos die Irente Farm, wo’s – und das ist bitte einzigartig in Afrika – selbstgemachtes Roggenbrot, Käse und Marmelade gibt. Sooo lecker.

Moshi, am Fuße des Kilimanschajaros, ist nicht unbedingt für den guten Ausblick auf den Vulkan bekannt, sondern eher für seine vielen Souvenirs und guten Kaffee und nicht vergessen dem Bananenbier. Es ist schon verwunderlich, dass auf den Hängen des Kilimanschajaros Kaffee angebaut wird, der aber zur Gänze für unsere Bäuche reserviert ist. Unser Lonely Planet schreibt, dass es genau fünf (touristische) Kaffeehäuser in ganz Tansania gibt, wo man Bohnenkaffee auch bekommt.
Das Bananenbier ist vom Geschmack her mit unserem Most zu vergleichen, und wird daher eher kein Exportschlager werden. Wegen dem günstigen Preis und den 10% ist es daher bei den Afrikanern äußerst beliebt. Oft kommt es einem auch hier so vor, Alkohol existiert nicht des Genusses wegen sondern um sich einfach zu betrinken... Aber das ist eine andere Geschichte.

Von Moshi hat man es dann nimmer weit zu den berühmtesten Nationalparks der Welt, nämlich dem Serengeti und dem Ngorongoro Krater.
Obwohls ein wenig Bauchweh in mir ausgelöst hat, solche touristischen Ziele zu besuchen, muss man ihn gesehen haben. Wir hatten uns für eine 3 tägige Safari entschieden und hatten dafür 400 Dollar berappt. Mit 150 Dollar pro Tag für eine gesharte Budgetsafari musst du rechnen. Wir teilten uns den Jeep mit nem russischen Pärchen, einem Koch sowie dem Fahrer.

Wobei Vicky & ich uns einig sind, 3 Tage Safari sind ausreichend.
Denn Safaris laufen im Prinzip so ab: Du hockst den ganzen Tag im Jeep und saugst die herrliche Umgebung auf bzw. bist auf der Pirsch um Tiere zu entdecken. Meistens hat das aber schon wer anderer für dich übernommen und du fährst einfach dorthin, wo sich bereits Jeeps versammelt haben. Die Anzahl der Jeeps stehen dabei mit der Sehenswürdigkeit der Attraktion im direkten Verhältnis.
Auch muss man sich im Klaren sein, dass die Beobachtung mit einem Preis kommt, nämlich dem ständigen Knipsgeräusch der zum Teil waffenscheinartig großen Kameras.

An jedem der drei Tage gab es dabei ein Highlight, welches ich euch beschreiben möchte.

  1. Tag Serengeti: Wir sahen Hyänen, die sich um einen Aas hergemacht haben. Wos was zu fressen gibt, sind auch die kleinen Schakale und in diesem Fall auch Geier nicht weit. Schakale sind dabei besonders flink, weil sie immer Wege suchen um auf die Beute zu kommen. Es arbeiten dabei mehrere Schakale zusammen um den Gegner abzulenken. Und auch die Geier versuchten es auf diese Weise.
    Aber in diesem Fall waren 3 Hyänen am Werk und so musste jeder warten, bis ihr Hunger gestillt war.
    Sobald sie aber dann verschwunden sind, müssen es sich anschließend die Schakale mit den Geiern ausmachen, wer zuerst dran kommt.
  2. Tag Serengeti: Wir sahen einen Leoparden, der es sich am Baum gemütlich gemacht hat. Leoparden sind dabei die einzigen Katzen, neben Löwe und Gepard, die es schaffen auf Bäume zu klettern.
    Verwundet schauten wir zu wie er plötzlich heruntergesprungen ist und sich im hohen Gras versteckt hat. Es dauerte nicht lange, bis wir sahen warum.
    Eine Wildschweinmutter mit ihren 3 kleinen Jungen war auf dem Weg durch. Wir warteten gespannt auf eine Jagdszene, aber die blieb leider (oder zum Glück?) aus. Obwohl sie sich gefährlich nahe dem Leoparden näherte, erkannte sie dann doch irgendwie eine Gefahr und wählte den Weg zurück.
    Als kleine Entschädigung sozusagen, streifte der Leopard dann genau vor unserem Jeep vorbei.
  3. Ngorongoro-Krater: Vorweg der Krater ist im ersten Moment vielleicht enttäuschend. Geografisch gesehen zwar eine Einzigartigkeit auf diesem Planeten, aber die Landschaft ist ziemlich karg und jede Safari beinhaltet auch den Krater.
    Wir hatten Glück und beobachteten ein schönes Schauspiel.
    Ein Löwenrudel erlegte ein Zebra genau auf der Piste. Wir sahen nicht die Jagdszene dafür aber die Löwen und ihre Jungen beim Sozialisieren. Die Mutter bewachte die Beute, weil natürlich die Schakale wieder in der Nähe waren, warf aber auch immer wieder ein Auge auf ihre 2 Jungen die einfach nicht essen wollten.
    Es folgte dabei immer wieder die gleiche Szene: Die Löwin rief ihren Kinder und konnte in dieser Zeit die Beute kurz nicht bewachen. Die Schakale haben das natürlich ausgenutzt, sind schnell hin und haben sich was gestibitzt. Die Löwin hat das natürlich erkannt und hat die Schakale wieder vertrieben. 4- bis 5-mal hat sich das wiederholt bis dann die kleinen Löwen endlich gekommen sind und mit offenem Mund staunten wir an der Fressszene.

Die letzten Tage haben wir dann wieder am indischen Ozean verbracht. Ushongo ist schon ein ganz besonders, aber auch abgelegenes, Plätzchen, ohne hier allzu viel Werbung machen zu wollen. Es wird im Lonely Planet nur ganz mager erwähnt und wir wären auch dort nicht hingefahren hätten es uns Reisende, die wir zuvor getroffen haben, nicht empfohlen. Wir hatten uns Räder für ein paar Tage gemietet und entlang den Schotterstraßen gedüst.

Ein exzellenter Strand mit ein paar einfachen Resorts wo der wenige Tourismus Hand in Hand mit den Einheimischen geht. Klar hier kommen auch keine Leute hier die sich den ganzen Tag sonnen und die Bäuche voll schlagen.

Meiste Zeit kannst du auch mit dem Fahrrad den Strand abfahren was wirklich ein außergewöhnliches Erlebnis ist (manchmal bin ich vielleicht auch leicht zu beeindrucken). Fährst du nahe am Wasser und hat man das Gefühl, die Welle zieht einem den Boden weg. Hätte das zuvor noch nie gesehen, dass so etwas am Sand möglich wäre. Somit war wir nicht unbedingt auf die verhältnismäßig teuren Mahlzeiten im Resort angewiesen sondern konnten im Dorf das am mindestens genauso leckere Straßenessen naschen.

Schlussendlich machte auch Vicky eine tolle Erfahrung, die das Reisen so besonders macht: Wir wurden von einem Einheimischen zum Abendessen bei sich zu Hause eingeladen. Seine Familie hat für uns frischen Oktopus gekocht, was auch trotz der Meeresnähe eine kleine Besonderheit ist.

Thursday, August 11, 2011

Schlaefst du noch, oder kochst du schon?!

Man kann ruhig behaupten, dass man lebensmuede ist, wenn man sich auf Mosambik Strassen begibt – ganz gleich ob als Passant oder im/auf dem Fahrzeug.
Es gab keine Fahrt, wo ich nicht Ueberbleibsel von einem Unfall sah bzw. einmal sogar unmittellbarer Beobachter.

Die Strassen Mosambiks sind (noch) recht gut aspahlitiert, sprich recht neu und deswegen scheint hier jeder im Rallyfieber zu sein.
Warten wir 10 Jahre und dann werden die Strassen so sein wie in Westafrika. Von Loechern und Unfallspuren nur so uebersaeht.

Ein Arbeiter auf der Farm hat uns die traurige Nachricht ueberbracht hat, dass am Vortag sein Stiefbruder bei einem Autounfall in einem Minibus ungekommen ist.
Resultat 19 von 25 Insassen tot. Wow wow wow, da ist mir sofort mal ein kalter Schauer ueber den Ruecken gelaufen.
Und es gaebe da noch ein weit makabare Story, aber lassen wirs gut sein fuer den Blog…

Ich habe es schon so oft erlebt, wie Kids ueber die Strassen laufen und wir uns noch knapp einbremsen konnte. Die Leute wohnen naehmlich alle entlang der Strassen und ist somit auch ein Playground fuer die Kids.
Ich moecht gar net wissen, wieviel Leute tagtaeglich an den Strassen Afrikas krepieren. Aber es koennen noch so viele sein, es wird sich nichts aendern…
Koennt wohl der beobachtbare Fatalismus der Afrikaner der Grund darin sein, dass Afrika einfach in gewissen Punkten unverbesserlich ist?

Mosambik ist leider ein sehr armes Land, mit wieder mal Lebensmittelpreisen, die sogar noch Zambias uebersteigen.
Das Miniumgehalt fuer einen Arbeiter auf der Matanuska Farm betraegt ca. 100 US Dollar, und das ist angeblich gar nicht mal so ein schlechtes Gehalt – das must du schon extrem hart kalkulieren.

Jack erzaehlte welche Moeglichkeiten und Sicherheiten die Farm anbietet bzw. sich auch verpflichtet. Auf der Farm gibt es ein grosses Krankenhaus mit kostenloser medizinischer Hilfe und Schulen, welche die Arbeiter besuchen muessen.
Es arbeiten ueber 2500 Arbeiter und hundert davon gehoeren rein zum Sicherheitspersonal. Es arbeiten keine Kinder und es arbeiten sowohl Frauen als Maenner, erstaunlicherweise ziemlich ausgeglichen sogar. Naja ich glaub ich ueberrasche keinem mehr, dass Frauen die weit tuechtigeren Arbeiter sind gesehen im Alltag.

Mosambikaner gehoeren wohl zu den friedvollsten und relaxten Leute ueberhaupt.
Nichts bringt sie aus der Ruhe. Beim Restaurant darfst du dich immer auf lange Wartezeiten einstellen. An einem Platz wurde einem vom Personal selbst geraten, das Abendessen bereits zu Mittag zu bestellen. Als waere das ja die normale Vorgehensweise…

Zeitung in Mosambik leider ade. Ein Einmalerlebnis in Zambia.

Die Leute begruessen dich stets mit einem Daumen-Hoch.

Die Frauen tragen erstmaligst in Afrika Gesichtscremen fast schon Masken wie man sie zB in Myanmar gang und gaebe sind.

Diesen Monat gibt es den Ramadan. Muslime haben in Mosambik zu dieser Zeit aber ein leichtes Spiel. Geht die Sonne schon um 5 Uhr unter.

Sinnfreie Texte ueber Sex und huebschen Frauen + billiger Hip Hop einmal durch die Popmaschine gejagt und schon hast du die Lieblingsmusik der Mosambikaner, zumindest des maennliche Geschlechts.
Da wuensch ich mir sogar UB40 wieder zurueck, die der Hit in Zambia waren :).

Eine Bananenrepublik namens Mosambik

Du bist in Sambia, dein Visum laeuft in ein paar Tagen aus, und musst entscheiden welches Land du wohl als naechstes besuchst, auf dem Weg Richtung Tansania.

Der Kongo, ja prinzipiell interessant, nur habe ich von korrupten Beamten die Nase voll, fuer Malawi brauchst du als Oesi leider ein Visum im Vorhinein naja dann bleibt eh nur mehr Mosambik ueber.
Mosambik - Warum auch nicht?

Ja warum auch nicht, oder eher warum nur!!! – beinhaltet das Reisepaket in den ersten Tage ein Folterprogramm.

Der Grenzposten war leider so winzig und unbedeutend, dass es keine Buse bzw. Verkehr in die naechste Stadt, namens Tete gab.
Im Gesamten bin ich vier Truckfahrern begegnet, von denen mich aber keiner mitnehmen wollte. Es gab leider vor ein paar Tagen einen Unfall wo zwei handvoll Hitchhiker umkamen. Aus diesem Grund hatte die Polizei ein schaerferes Auge auf solche Lkws (bzw. praktisch gesehen erhoehten sie ihre Schmiergelder).

Die naechste Moeglichkeit ist also nur naechsten Tag fruehmorgens in einem Minibus. Okay, es gibt schoenere Orte als die Nacht in einem staubigen Grenzort zu verbringen – aber die Uebernachtung bei einer Family hats mal fuers erste wett gemacht.

Naechsten Tag dann voller Elan die Fahrt angetreten, entpuppte es sich gleich in den ersten Minuten als die wohl schlimmste Fahrt ever.
Ein original 9 Sitzer Bus missbraucht so dass 25 Personen, 3 Babys und 3 Huehner drin “Platz” fand. Und dazu noch vollste Ladung an Mais und einem Motorrad am Dach des alten Kuebels und mein Rucksack.
Mir tat der Bus schon mehr leid als mir selbst da eingezwaengt zu sitzen.
Ganze fuenf Stunden fuer die ersten hundert Kilometer haben wir gebraucht (von 200 nach Tete). Normalerweise bist du nach so einer Fahrt definitiv reif fuer die Klapsmuehle, aber nicht mit mir mein liebes Afrika. Schon zuviele aehnliche Stunden im Bus hast du mir beschehrt - als wuerd ich da bei so einer Fahrt noch verrecken.

Im Schneckentempo voran hat dann bei ca. drei Viertel der Fahrt die Radachse den Freitod gewaehlt.
Wir haben zwar ein wenig den Aspahlt demoliert aber zum Glueck sind wir nicht weiter geschlittert als zum Bankett.
In Mosambik aber alles locker und laessig: der Fahrer scheint ueberhaupt net beeindruckt davon gewesen zu sein, und hat es wohl gedacht haha endlich in der Pension, mit 35. Wahrscheinlich war jeder so froh endlich erloest zu sein von dieser Fahrt.
Weiter gings dann mit nehm Lkw, der zum Glueck aufgehalten hat aber auch fleissig abkassiert hat.

Tete... ist wiedermal so eine typisch afrikanische Stadt wo einem die Firma als Expat ein Vermoegen zahlen muesste, um sich als feiner Europaer dort auf laenger niederzulassen.
Und dennoch sieht man viele hellheutige Gesichter unter den Massen. Was kann das nur bedeuten? Ja genau, es wird in der Umgebung Kohle abgebaut.

Mein grosses Ziel in Mosambik ist/war der Norden.
Doch leider bedeutet es auch, dass man ganz Malawi umfahren muss. Nach 3 qualvollen Tagen in Bus und LKW (nah ich fang erst gar nicht an zu erzaehlen) dann endlich in Nampula angekommen.

Ich habe auf der Fahrt einen netten Typen kennengelernt der mich auf seinen Arbeitsplatz eingeladen hat. Er arbeitet naemlich bei der einzigen Bananenplantage in Mosambik, namens Matanuska.
Matanuska ist die erste Bananenfarm in Mosambik und wurde vor ueber einem Jahr aufgebaut.

Dort wurde ich dem Big Boss namens Jack, natuerlich ein Weisser, vorgestellt und war somit in guten Haenden. Vielleicht auch deswegen weil einer der drei Shareholder der Farm ein Oesterreicher ist :).
Jedenfalls wurde ich naechsten Morgen gleich mal rundgefuehrt und weiss nun mehr ueber Bananen als mir eigentlich lieb ist.
Da Matanuska noch nicht zu den grossen Playern gehoert, bekommt man derzeit noch keine Bananen aus Mosambik, zumindest in Oesterreich. Das koennte sich aber schon naechstes Jahr aendern.

Eins kann ich definitv sagen, die Bananen schmecken definitiv einzigartig gut (definitiv unbezahlte Werbung)!!

Danach gings aber endlich auf die Mosambik-Insel, bzw Ilha de Moçambique, mit meinen neuen Freunden, wo ich eine ganze Woche gleich mal verbrachte. Dort trifft man auch wieder auf den einen oder anderen Reisenden und spassige Abenden sind somit gesichert.

Die Insel, welche die fruehre Hauptstadt Mosambiks war und von dem das Land auch seinen Namen bekam, selbst ist gut ueberschaubar und man glaubt es kaum gar nicht mal soooo ueberbevoelkert.
Sie ist mit dem Festland ueber eine 3 km lange einspurige Bruecke verbunden und wird von einer Tomorrow Never Comes Bevoelkerung der Extravaganza bewohnt.
Die vielen Kolonialbauten der Portugiesen sind noch ziemlich unberuehrt und viele stehen dem Verfall nahe, was aber auch der Insel den gewissen Charme gibt. Okay okay, du wuerdest vielleicht nicht unbedingt gleich bei der erstbesten Moeglichkeit deinem Partner auf die Knie fallen um ihm den Heiratsantrag zu machen.
Es begann im August auch der Ramadan und somit war es schwer Essen waehrend des Tages zu finden und die Strassen waren angenehm leer.

Ich ass auch zum ersten Mal Hummer. Er war so guenstig dort und wir wurden von Einheimischen eingeladen.
Aber auch irgendwie schade so ein einzigartiges Tier zu essen, dass wohl zu den Paradebeispielen gehoert, zu was die Evolution an Kreationen hervorgebracht hat.
Ob der Geschmack den wahnsinnig hohen Preis bei uns zu Hause wirklich rechtfertigt, bezweifle ich somit lautstark!

Meine letzte Destination, bevors dann ab nach Tansania geht, wqar Pemba.
Pemba ist wohl die positive Ueberraschung schlechthin, die man in Afrika nicht allzu oft erlebt. Der Ort Pemba selbst ist wie eine Insel, eine kleine Stadt auf einem Huegel und umgeben vom Meer mit weissen Sandstraenden. Zudem gibt es noch gute Korallen zum Schnorcheln. Ja es ist zwar nicht Thailand, aber hey die Ueberraschung machts ja eigentlich aus.
Neue Erkenntnis meiner :).

Monday, August 1, 2011

No worrys, its Zambian English

Es ist zwar nicht ganz der versprochene Blogpost aber ich hoffe ich kann euch mit diesem genauso gut unterhalten. Es folgen ein paar mehr oder weniger wissenswerte Dinge ueber Zambia.

Die Waehrung ist der Kwacha und besteht zur Ganeze aus Noten. Sie reichen von 50 bis 50000. Obwohl letzteres wiedermal astronomisch hoch klingt, sind das grad mal 7 Euro. Bedenkt bitte, dass das Leben hier mindestens genau so teuer ist wie bei uns. D.h. die meiste Zeit im Supermarkt vergeht an der Kassa, weil der Kassier vor lauter Zaehlen der Geldscheine nicht nachkommt.

Supermaerkte: Es gibt hier die beliebte belgische Superspar Kette, mit all den Lebensmitteln was man auch bei uns findet. Natuerlich nichts Made in Zambia sondern importiert aus Europa und Suedafrika. Preise zum Teil hoeher als bei uns.

D.h. wer kann sich das dann leisten? Es gibt hier eine kleine feine Mittelklasse die in Autos herumfaehrt und hinter meterhohen und bewachten Mauern wohnt.

Diese Mittelklasse identifiziert sich leider vollends mit den Werten des Westens, und deswegen werden auch nur Produkte gekauft die auch von dort kommen.

Andererseits studiert man die Inhalte der wenigen Produkten, die in Zambia hergestellt werden, wie zB „Milch“ und Marmelade, bestehen die nur so aus Farb- und Geschmacksverstaerkern. Das Kaffeepulver das sich zB Nescafe hier in Afrika verkaufen traut, enthaelt nicht mal echten Kaffee!!!

Wo es eine Mitteklasse gibt, gibts auch viele Banken. Und es ist witzig, mit welch Werbung diese Banken ihre Kunden locken. Zb habe ich eine Werbetafel gesehen, wo Fernseher, iPad etc abgebildet waren und darueber stand „Traeume nicht nur von dem, es kann alles dir gehoeren. Rede mit uns!“, oder eine andere Tafel wo stand „Wir reden mit jedem!“ mit einem Bild einer Jugendlichen die gerade am Feld arbeitet.

Fuer jeden mit dem die Bank das Wort ablehnt (vielleicht weil es ein 16 jaehriges Maedchen ist, welche ihren Lebensunterhalt mit der Maisernte verdient), gibts die Moeglichkeit, sein Glueck an den vielen Mikrokredit Staenden entlang der Strassen zu versuchen. Aber diese haben auch schon mal bessere Zeiten gesehen. Die meisten sind geschlossen und verwildert. Die witztigste Beschriftung eines Stands war dabei „John Microfinance - Try again“.

Aber ist das Leben in Zambia ohne Kredite ueberhaupt noch leistbar? Wir sprechen hier in jeglicher Hinsicht von Preisen auf dem Niveau Europas und meist noch hoeher. Nicht so wie in Westafrika bleiben hier gerade die Benzinpreise nicht verschont. Was Taxi- und Busfahrtpreise natuerlich in die Hoehe treibt.

Taxifahrten sind vor allem in Lusaka so teuer, dass ich den Cityhitch erfunden habe. Aus welchem Grund auch immer faehrt in ganz Zambias keiner mit Mopeds. Dank der Mittelklasse, die sich anscheinend bestaetigt fuehlt einen Westener im Auto sitzen zu haben, braucht es aber nicht lange um von A nach B ueber den einen oder anderen Umweg gratis zu kommen.

In Zambia gibts erstmal Zeitung und sie wird zumindest in Lusaka eifrigst gelesen. Wobei ich mir anfangs nicht sicher war, ob sie nicht von Diktieraffen geschrieben wird. Die Texte werden von einem Grammatikfehler nach dem anderen gejagt. Z.b. fehlt oft das „s“ oder „es“ in der 3. Person Einzahl, oder auch Praeposition sind ein heikles Thema. Bis mir jemand erklaert hat, dass das eben Zambian Englisch ist...

Bist du Zambia entkommst du nicht dem Nshima. Es ist der Reis der Ostafrikaner. Nshima ist wahrlich ein Fueller, schmeckt nach nichts und wird vor allem mit Chicken gegessen. Es ist im Prinzip aufgekochtes Maismehl oder so. Es wird zu jeder Tageszeit und jeden Tag gegessen.

Jedoch meint es Zambia sehr gut mit mir und es gibt hier erstmals Baeckerein die durchaus mit unsrigen vergleichbar sind. Zwar kein Vollkornbrot oder so aber endlos Suessigkeiten. Mhhmmm... Zusaetzlich findet man zumindest in Staedten Wuerstchen und ganz selten Knabanossis. Herrlichst.

Das Vordraengen der Leute ist eine unangenehme Angewohnheit der Zambianer. Habe ich so oft erlebt, aber sie entschuldigen sich nicht mal wirklich, wenn du sie darauf ansprichst.

Ist der Islam die haeufigste Religion Westafrikas, ist es hier eindeutig das Christentum. Man koennte meinen, als jemand aufgewachsen mit, ok sagen wir mal, christlichen Werten, dass das einen positiven Effekt an der Sympathie des Landes hat.
Muss euch enttaueschen - eher im Gegenteil. Es gibt hier unzaehlig viele Sekten, die alle unter dem Dach der Kirche laufen. Das fuehrt natuerlich dazu, dass jeder seine eigene Auffassungen und auch Editionen der Bibel besitzt und sogar andere Uebersetzungen der Bibel als inkorrekt bezeichnet.
Das traegt meiner Meinung nicht wirklich der Authentizitaet des christlichen Glaubens oder generell jeder Glaubensrichtung bei.

Der Sonnenuntergang ist in Zambia leider bereits um halb 6. Aber als Entschaedigung bekommt man die Sonne so ziemlich jeden Tag am Ende des Firmaments als grossen roten Feuerball zu sehen.



PS: Ich hab letztens mal einen vorigen Blogpost gelesen und mir ist dabei aufgefallen, dass sich ziemlich viele Rechtschreibfehler eingeschlichen haben. Ich hoffe, dass es um meine Legasthenie noch nicht ganz so schlecht bestellt ist. Ich schreibe meine Texte immer in Word und je nachdem in welchem Land ich gerade bin, glaubt Word, dass ich in Englisch, Franzoesisch, etc. schreibe, und daher automatisch Woerter ausbessert. Ausserdem schreibe ich mit der Uhr im Genick.