Thursday, August 11, 2011

Schlaefst du noch, oder kochst du schon?!

Man kann ruhig behaupten, dass man lebensmuede ist, wenn man sich auf Mosambik Strassen begibt – ganz gleich ob als Passant oder im/auf dem Fahrzeug.
Es gab keine Fahrt, wo ich nicht Ueberbleibsel von einem Unfall sah bzw. einmal sogar unmittellbarer Beobachter.

Die Strassen Mosambiks sind (noch) recht gut aspahlitiert, sprich recht neu und deswegen scheint hier jeder im Rallyfieber zu sein.
Warten wir 10 Jahre und dann werden die Strassen so sein wie in Westafrika. Von Loechern und Unfallspuren nur so uebersaeht.

Ein Arbeiter auf der Farm hat uns die traurige Nachricht ueberbracht hat, dass am Vortag sein Stiefbruder bei einem Autounfall in einem Minibus ungekommen ist.
Resultat 19 von 25 Insassen tot. Wow wow wow, da ist mir sofort mal ein kalter Schauer ueber den Ruecken gelaufen.
Und es gaebe da noch ein weit makabare Story, aber lassen wirs gut sein fuer den Blog…

Ich habe es schon so oft erlebt, wie Kids ueber die Strassen laufen und wir uns noch knapp einbremsen konnte. Die Leute wohnen naehmlich alle entlang der Strassen und ist somit auch ein Playground fuer die Kids.
Ich moecht gar net wissen, wieviel Leute tagtaeglich an den Strassen Afrikas krepieren. Aber es koennen noch so viele sein, es wird sich nichts aendern…
Koennt wohl der beobachtbare Fatalismus der Afrikaner der Grund darin sein, dass Afrika einfach in gewissen Punkten unverbesserlich ist?

Mosambik ist leider ein sehr armes Land, mit wieder mal Lebensmittelpreisen, die sogar noch Zambias uebersteigen.
Das Miniumgehalt fuer einen Arbeiter auf der Matanuska Farm betraegt ca. 100 US Dollar, und das ist angeblich gar nicht mal so ein schlechtes Gehalt – das must du schon extrem hart kalkulieren.

Jack erzaehlte welche Moeglichkeiten und Sicherheiten die Farm anbietet bzw. sich auch verpflichtet. Auf der Farm gibt es ein grosses Krankenhaus mit kostenloser medizinischer Hilfe und Schulen, welche die Arbeiter besuchen muessen.
Es arbeiten ueber 2500 Arbeiter und hundert davon gehoeren rein zum Sicherheitspersonal. Es arbeiten keine Kinder und es arbeiten sowohl Frauen als Maenner, erstaunlicherweise ziemlich ausgeglichen sogar. Naja ich glaub ich ueberrasche keinem mehr, dass Frauen die weit tuechtigeren Arbeiter sind gesehen im Alltag.

Mosambikaner gehoeren wohl zu den friedvollsten und relaxten Leute ueberhaupt.
Nichts bringt sie aus der Ruhe. Beim Restaurant darfst du dich immer auf lange Wartezeiten einstellen. An einem Platz wurde einem vom Personal selbst geraten, das Abendessen bereits zu Mittag zu bestellen. Als waere das ja die normale Vorgehensweise…

Zeitung in Mosambik leider ade. Ein Einmalerlebnis in Zambia.

Die Leute begruessen dich stets mit einem Daumen-Hoch.

Die Frauen tragen erstmaligst in Afrika Gesichtscremen fast schon Masken wie man sie zB in Myanmar gang und gaebe sind.

Diesen Monat gibt es den Ramadan. Muslime haben in Mosambik zu dieser Zeit aber ein leichtes Spiel. Geht die Sonne schon um 5 Uhr unter.

Sinnfreie Texte ueber Sex und huebschen Frauen + billiger Hip Hop einmal durch die Popmaschine gejagt und schon hast du die Lieblingsmusik der Mosambikaner, zumindest des maennliche Geschlechts.
Da wuensch ich mir sogar UB40 wieder zurueck, die der Hit in Zambia waren :).

Eine Bananenrepublik namens Mosambik

Du bist in Sambia, dein Visum laeuft in ein paar Tagen aus, und musst entscheiden welches Land du wohl als naechstes besuchst, auf dem Weg Richtung Tansania.

Der Kongo, ja prinzipiell interessant, nur habe ich von korrupten Beamten die Nase voll, fuer Malawi brauchst du als Oesi leider ein Visum im Vorhinein naja dann bleibt eh nur mehr Mosambik ueber.
Mosambik - Warum auch nicht?

Ja warum auch nicht, oder eher warum nur!!! – beinhaltet das Reisepaket in den ersten Tage ein Folterprogramm.

Der Grenzposten war leider so winzig und unbedeutend, dass es keine Buse bzw. Verkehr in die naechste Stadt, namens Tete gab.
Im Gesamten bin ich vier Truckfahrern begegnet, von denen mich aber keiner mitnehmen wollte. Es gab leider vor ein paar Tagen einen Unfall wo zwei handvoll Hitchhiker umkamen. Aus diesem Grund hatte die Polizei ein schaerferes Auge auf solche Lkws (bzw. praktisch gesehen erhoehten sie ihre Schmiergelder).

Die naechste Moeglichkeit ist also nur naechsten Tag fruehmorgens in einem Minibus. Okay, es gibt schoenere Orte als die Nacht in einem staubigen Grenzort zu verbringen – aber die Uebernachtung bei einer Family hats mal fuers erste wett gemacht.

Naechsten Tag dann voller Elan die Fahrt angetreten, entpuppte es sich gleich in den ersten Minuten als die wohl schlimmste Fahrt ever.
Ein original 9 Sitzer Bus missbraucht so dass 25 Personen, 3 Babys und 3 Huehner drin “Platz” fand. Und dazu noch vollste Ladung an Mais und einem Motorrad am Dach des alten Kuebels und mein Rucksack.
Mir tat der Bus schon mehr leid als mir selbst da eingezwaengt zu sitzen.
Ganze fuenf Stunden fuer die ersten hundert Kilometer haben wir gebraucht (von 200 nach Tete). Normalerweise bist du nach so einer Fahrt definitiv reif fuer die Klapsmuehle, aber nicht mit mir mein liebes Afrika. Schon zuviele aehnliche Stunden im Bus hast du mir beschehrt - als wuerd ich da bei so einer Fahrt noch verrecken.

Im Schneckentempo voran hat dann bei ca. drei Viertel der Fahrt die Radachse den Freitod gewaehlt.
Wir haben zwar ein wenig den Aspahlt demoliert aber zum Glueck sind wir nicht weiter geschlittert als zum Bankett.
In Mosambik aber alles locker und laessig: der Fahrer scheint ueberhaupt net beeindruckt davon gewesen zu sein, und hat es wohl gedacht haha endlich in der Pension, mit 35. Wahrscheinlich war jeder so froh endlich erloest zu sein von dieser Fahrt.
Weiter gings dann mit nehm Lkw, der zum Glueck aufgehalten hat aber auch fleissig abkassiert hat.

Tete... ist wiedermal so eine typisch afrikanische Stadt wo einem die Firma als Expat ein Vermoegen zahlen muesste, um sich als feiner Europaer dort auf laenger niederzulassen.
Und dennoch sieht man viele hellheutige Gesichter unter den Massen. Was kann das nur bedeuten? Ja genau, es wird in der Umgebung Kohle abgebaut.

Mein grosses Ziel in Mosambik ist/war der Norden.
Doch leider bedeutet es auch, dass man ganz Malawi umfahren muss. Nach 3 qualvollen Tagen in Bus und LKW (nah ich fang erst gar nicht an zu erzaehlen) dann endlich in Nampula angekommen.

Ich habe auf der Fahrt einen netten Typen kennengelernt der mich auf seinen Arbeitsplatz eingeladen hat. Er arbeitet naemlich bei der einzigen Bananenplantage in Mosambik, namens Matanuska.
Matanuska ist die erste Bananenfarm in Mosambik und wurde vor ueber einem Jahr aufgebaut.

Dort wurde ich dem Big Boss namens Jack, natuerlich ein Weisser, vorgestellt und war somit in guten Haenden. Vielleicht auch deswegen weil einer der drei Shareholder der Farm ein Oesterreicher ist :).
Jedenfalls wurde ich naechsten Morgen gleich mal rundgefuehrt und weiss nun mehr ueber Bananen als mir eigentlich lieb ist.
Da Matanuska noch nicht zu den grossen Playern gehoert, bekommt man derzeit noch keine Bananen aus Mosambik, zumindest in Oesterreich. Das koennte sich aber schon naechstes Jahr aendern.

Eins kann ich definitv sagen, die Bananen schmecken definitiv einzigartig gut (definitiv unbezahlte Werbung)!!

Danach gings aber endlich auf die Mosambik-Insel, bzw Ilha de Moçambique, mit meinen neuen Freunden, wo ich eine ganze Woche gleich mal verbrachte. Dort trifft man auch wieder auf den einen oder anderen Reisenden und spassige Abenden sind somit gesichert.

Die Insel, welche die fruehre Hauptstadt Mosambiks war und von dem das Land auch seinen Namen bekam, selbst ist gut ueberschaubar und man glaubt es kaum gar nicht mal soooo ueberbevoelkert.
Sie ist mit dem Festland ueber eine 3 km lange einspurige Bruecke verbunden und wird von einer Tomorrow Never Comes Bevoelkerung der Extravaganza bewohnt.
Die vielen Kolonialbauten der Portugiesen sind noch ziemlich unberuehrt und viele stehen dem Verfall nahe, was aber auch der Insel den gewissen Charme gibt. Okay okay, du wuerdest vielleicht nicht unbedingt gleich bei der erstbesten Moeglichkeit deinem Partner auf die Knie fallen um ihm den Heiratsantrag zu machen.
Es begann im August auch der Ramadan und somit war es schwer Essen waehrend des Tages zu finden und die Strassen waren angenehm leer.

Ich ass auch zum ersten Mal Hummer. Er war so guenstig dort und wir wurden von Einheimischen eingeladen.
Aber auch irgendwie schade so ein einzigartiges Tier zu essen, dass wohl zu den Paradebeispielen gehoert, zu was die Evolution an Kreationen hervorgebracht hat.
Ob der Geschmack den wahnsinnig hohen Preis bei uns zu Hause wirklich rechtfertigt, bezweifle ich somit lautstark!

Meine letzte Destination, bevors dann ab nach Tansania geht, wqar Pemba.
Pemba ist wohl die positive Ueberraschung schlechthin, die man in Afrika nicht allzu oft erlebt. Der Ort Pemba selbst ist wie eine Insel, eine kleine Stadt auf einem Huegel und umgeben vom Meer mit weissen Sandstraenden. Zudem gibt es noch gute Korallen zum Schnorcheln. Ja es ist zwar nicht Thailand, aber hey die Ueberraschung machts ja eigentlich aus.
Neue Erkenntnis meiner :).

Monday, August 1, 2011

No worrys, its Zambian English

Es ist zwar nicht ganz der versprochene Blogpost aber ich hoffe ich kann euch mit diesem genauso gut unterhalten. Es folgen ein paar mehr oder weniger wissenswerte Dinge ueber Zambia.

Die Waehrung ist der Kwacha und besteht zur Ganeze aus Noten. Sie reichen von 50 bis 50000. Obwohl letzteres wiedermal astronomisch hoch klingt, sind das grad mal 7 Euro. Bedenkt bitte, dass das Leben hier mindestens genau so teuer ist wie bei uns. D.h. die meiste Zeit im Supermarkt vergeht an der Kassa, weil der Kassier vor lauter Zaehlen der Geldscheine nicht nachkommt.

Supermaerkte: Es gibt hier die beliebte belgische Superspar Kette, mit all den Lebensmitteln was man auch bei uns findet. Natuerlich nichts Made in Zambia sondern importiert aus Europa und Suedafrika. Preise zum Teil hoeher als bei uns.

D.h. wer kann sich das dann leisten? Es gibt hier eine kleine feine Mittelklasse die in Autos herumfaehrt und hinter meterhohen und bewachten Mauern wohnt.

Diese Mittelklasse identifiziert sich leider vollends mit den Werten des Westens, und deswegen werden auch nur Produkte gekauft die auch von dort kommen.

Andererseits studiert man die Inhalte der wenigen Produkten, die in Zambia hergestellt werden, wie zB „Milch“ und Marmelade, bestehen die nur so aus Farb- und Geschmacksverstaerkern. Das Kaffeepulver das sich zB Nescafe hier in Afrika verkaufen traut, enthaelt nicht mal echten Kaffee!!!

Wo es eine Mitteklasse gibt, gibts auch viele Banken. Und es ist witzig, mit welch Werbung diese Banken ihre Kunden locken. Zb habe ich eine Werbetafel gesehen, wo Fernseher, iPad etc abgebildet waren und darueber stand „Traeume nicht nur von dem, es kann alles dir gehoeren. Rede mit uns!“, oder eine andere Tafel wo stand „Wir reden mit jedem!“ mit einem Bild einer Jugendlichen die gerade am Feld arbeitet.

Fuer jeden mit dem die Bank das Wort ablehnt (vielleicht weil es ein 16 jaehriges Maedchen ist, welche ihren Lebensunterhalt mit der Maisernte verdient), gibts die Moeglichkeit, sein Glueck an den vielen Mikrokredit Staenden entlang der Strassen zu versuchen. Aber diese haben auch schon mal bessere Zeiten gesehen. Die meisten sind geschlossen und verwildert. Die witztigste Beschriftung eines Stands war dabei „John Microfinance - Try again“.

Aber ist das Leben in Zambia ohne Kredite ueberhaupt noch leistbar? Wir sprechen hier in jeglicher Hinsicht von Preisen auf dem Niveau Europas und meist noch hoeher. Nicht so wie in Westafrika bleiben hier gerade die Benzinpreise nicht verschont. Was Taxi- und Busfahrtpreise natuerlich in die Hoehe treibt.

Taxifahrten sind vor allem in Lusaka so teuer, dass ich den Cityhitch erfunden habe. Aus welchem Grund auch immer faehrt in ganz Zambias keiner mit Mopeds. Dank der Mittelklasse, die sich anscheinend bestaetigt fuehlt einen Westener im Auto sitzen zu haben, braucht es aber nicht lange um von A nach B ueber den einen oder anderen Umweg gratis zu kommen.

In Zambia gibts erstmal Zeitung und sie wird zumindest in Lusaka eifrigst gelesen. Wobei ich mir anfangs nicht sicher war, ob sie nicht von Diktieraffen geschrieben wird. Die Texte werden von einem Grammatikfehler nach dem anderen gejagt. Z.b. fehlt oft das „s“ oder „es“ in der 3. Person Einzahl, oder auch Praeposition sind ein heikles Thema. Bis mir jemand erklaert hat, dass das eben Zambian Englisch ist...

Bist du Zambia entkommst du nicht dem Nshima. Es ist der Reis der Ostafrikaner. Nshima ist wahrlich ein Fueller, schmeckt nach nichts und wird vor allem mit Chicken gegessen. Es ist im Prinzip aufgekochtes Maismehl oder so. Es wird zu jeder Tageszeit und jeden Tag gegessen.

Jedoch meint es Zambia sehr gut mit mir und es gibt hier erstmals Baeckerein die durchaus mit unsrigen vergleichbar sind. Zwar kein Vollkornbrot oder so aber endlos Suessigkeiten. Mhhmmm... Zusaetzlich findet man zumindest in Staedten Wuerstchen und ganz selten Knabanossis. Herrlichst.

Das Vordraengen der Leute ist eine unangenehme Angewohnheit der Zambianer. Habe ich so oft erlebt, aber sie entschuldigen sich nicht mal wirklich, wenn du sie darauf ansprichst.

Ist der Islam die haeufigste Religion Westafrikas, ist es hier eindeutig das Christentum. Man koennte meinen, als jemand aufgewachsen mit, ok sagen wir mal, christlichen Werten, dass das einen positiven Effekt an der Sympathie des Landes hat.
Muss euch enttaueschen - eher im Gegenteil. Es gibt hier unzaehlig viele Sekten, die alle unter dem Dach der Kirche laufen. Das fuehrt natuerlich dazu, dass jeder seine eigene Auffassungen und auch Editionen der Bibel besitzt und sogar andere Uebersetzungen der Bibel als inkorrekt bezeichnet.
Das traegt meiner Meinung nicht wirklich der Authentizitaet des christlichen Glaubens oder generell jeder Glaubensrichtung bei.

Der Sonnenuntergang ist in Zambia leider bereits um halb 6. Aber als Entschaedigung bekommt man die Sonne so ziemlich jeden Tag am Ende des Firmaments als grossen roten Feuerball zu sehen.



PS: Ich hab letztens mal einen vorigen Blogpost gelesen und mir ist dabei aufgefallen, dass sich ziemlich viele Rechtschreibfehler eingeschlichen haben. Ich hoffe, dass es um meine Legasthenie noch nicht ganz so schlecht bestellt ist. Ich schreibe meine Texte immer in Word und je nachdem in welchem Land ich gerade bin, glaubt Word, dass ich in Englisch, Franzoesisch, etc. schreibe, und daher automatisch Woerter ausbessert. Ausserdem schreibe ich mit der Uhr im Genick.