Thursday, August 11, 2011

Eine Bananenrepublik namens Mosambik

Du bist in Sambia, dein Visum laeuft in ein paar Tagen aus, und musst entscheiden welches Land du wohl als naechstes besuchst, auf dem Weg Richtung Tansania.

Der Kongo, ja prinzipiell interessant, nur habe ich von korrupten Beamten die Nase voll, fuer Malawi brauchst du als Oesi leider ein Visum im Vorhinein naja dann bleibt eh nur mehr Mosambik ueber.
Mosambik - Warum auch nicht?

Ja warum auch nicht, oder eher warum nur!!! – beinhaltet das Reisepaket in den ersten Tage ein Folterprogramm.

Der Grenzposten war leider so winzig und unbedeutend, dass es keine Buse bzw. Verkehr in die naechste Stadt, namens Tete gab.
Im Gesamten bin ich vier Truckfahrern begegnet, von denen mich aber keiner mitnehmen wollte. Es gab leider vor ein paar Tagen einen Unfall wo zwei handvoll Hitchhiker umkamen. Aus diesem Grund hatte die Polizei ein schaerferes Auge auf solche Lkws (bzw. praktisch gesehen erhoehten sie ihre Schmiergelder).

Die naechste Moeglichkeit ist also nur naechsten Tag fruehmorgens in einem Minibus. Okay, es gibt schoenere Orte als die Nacht in einem staubigen Grenzort zu verbringen – aber die Uebernachtung bei einer Family hats mal fuers erste wett gemacht.

Naechsten Tag dann voller Elan die Fahrt angetreten, entpuppte es sich gleich in den ersten Minuten als die wohl schlimmste Fahrt ever.
Ein original 9 Sitzer Bus missbraucht so dass 25 Personen, 3 Babys und 3 Huehner drin “Platz” fand. Und dazu noch vollste Ladung an Mais und einem Motorrad am Dach des alten Kuebels und mein Rucksack.
Mir tat der Bus schon mehr leid als mir selbst da eingezwaengt zu sitzen.
Ganze fuenf Stunden fuer die ersten hundert Kilometer haben wir gebraucht (von 200 nach Tete). Normalerweise bist du nach so einer Fahrt definitiv reif fuer die Klapsmuehle, aber nicht mit mir mein liebes Afrika. Schon zuviele aehnliche Stunden im Bus hast du mir beschehrt - als wuerd ich da bei so einer Fahrt noch verrecken.

Im Schneckentempo voran hat dann bei ca. drei Viertel der Fahrt die Radachse den Freitod gewaehlt.
Wir haben zwar ein wenig den Aspahlt demoliert aber zum Glueck sind wir nicht weiter geschlittert als zum Bankett.
In Mosambik aber alles locker und laessig: der Fahrer scheint ueberhaupt net beeindruckt davon gewesen zu sein, und hat es wohl gedacht haha endlich in der Pension, mit 35. Wahrscheinlich war jeder so froh endlich erloest zu sein von dieser Fahrt.
Weiter gings dann mit nehm Lkw, der zum Glueck aufgehalten hat aber auch fleissig abkassiert hat.

Tete... ist wiedermal so eine typisch afrikanische Stadt wo einem die Firma als Expat ein Vermoegen zahlen muesste, um sich als feiner Europaer dort auf laenger niederzulassen.
Und dennoch sieht man viele hellheutige Gesichter unter den Massen. Was kann das nur bedeuten? Ja genau, es wird in der Umgebung Kohle abgebaut.

Mein grosses Ziel in Mosambik ist/war der Norden.
Doch leider bedeutet es auch, dass man ganz Malawi umfahren muss. Nach 3 qualvollen Tagen in Bus und LKW (nah ich fang erst gar nicht an zu erzaehlen) dann endlich in Nampula angekommen.

Ich habe auf der Fahrt einen netten Typen kennengelernt der mich auf seinen Arbeitsplatz eingeladen hat. Er arbeitet naemlich bei der einzigen Bananenplantage in Mosambik, namens Matanuska.
Matanuska ist die erste Bananenfarm in Mosambik und wurde vor ueber einem Jahr aufgebaut.

Dort wurde ich dem Big Boss namens Jack, natuerlich ein Weisser, vorgestellt und war somit in guten Haenden. Vielleicht auch deswegen weil einer der drei Shareholder der Farm ein Oesterreicher ist :).
Jedenfalls wurde ich naechsten Morgen gleich mal rundgefuehrt und weiss nun mehr ueber Bananen als mir eigentlich lieb ist.
Da Matanuska noch nicht zu den grossen Playern gehoert, bekommt man derzeit noch keine Bananen aus Mosambik, zumindest in Oesterreich. Das koennte sich aber schon naechstes Jahr aendern.

Eins kann ich definitv sagen, die Bananen schmecken definitiv einzigartig gut (definitiv unbezahlte Werbung)!!

Danach gings aber endlich auf die Mosambik-Insel, bzw Ilha de Moçambique, mit meinen neuen Freunden, wo ich eine ganze Woche gleich mal verbrachte. Dort trifft man auch wieder auf den einen oder anderen Reisenden und spassige Abenden sind somit gesichert.

Die Insel, welche die fruehre Hauptstadt Mosambiks war und von dem das Land auch seinen Namen bekam, selbst ist gut ueberschaubar und man glaubt es kaum gar nicht mal soooo ueberbevoelkert.
Sie ist mit dem Festland ueber eine 3 km lange einspurige Bruecke verbunden und wird von einer Tomorrow Never Comes Bevoelkerung der Extravaganza bewohnt.
Die vielen Kolonialbauten der Portugiesen sind noch ziemlich unberuehrt und viele stehen dem Verfall nahe, was aber auch der Insel den gewissen Charme gibt. Okay okay, du wuerdest vielleicht nicht unbedingt gleich bei der erstbesten Moeglichkeit deinem Partner auf die Knie fallen um ihm den Heiratsantrag zu machen.
Es begann im August auch der Ramadan und somit war es schwer Essen waehrend des Tages zu finden und die Strassen waren angenehm leer.

Ich ass auch zum ersten Mal Hummer. Er war so guenstig dort und wir wurden von Einheimischen eingeladen.
Aber auch irgendwie schade so ein einzigartiges Tier zu essen, dass wohl zu den Paradebeispielen gehoert, zu was die Evolution an Kreationen hervorgebracht hat.
Ob der Geschmack den wahnsinnig hohen Preis bei uns zu Hause wirklich rechtfertigt, bezweifle ich somit lautstark!

Meine letzte Destination, bevors dann ab nach Tansania geht, wqar Pemba.
Pemba ist wohl die positive Ueberraschung schlechthin, die man in Afrika nicht allzu oft erlebt. Der Ort Pemba selbst ist wie eine Insel, eine kleine Stadt auf einem Huegel und umgeben vom Meer mit weissen Sandstraenden. Zudem gibt es noch gute Korallen zum Schnorcheln. Ja es ist zwar nicht Thailand, aber hey die Ueberraschung machts ja eigentlich aus.
Neue Erkenntnis meiner :).

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